6. Etappe
Das tief eingeschnittene Morgenbachtal und der rustikale Eselspfad führen zur ruhigen Seite des Rheintals.
Ab dem Jägerhaus wird das im weiteren Verlauf unter Naturschutz stehende Morgenbachtal immer steiler und enger. Die Felsen an den Talflanken werden gerne beklettert. Wenn ehemalige Mühlen im Talgrund zu sehen sind, ist der Abzweig nach Trechtingshausen erreicht. Die letzte Etappe lässt genug Zeit für ausgedehnte Besichtigungen. In Trechtingshausen kann man die Burg Reichenstein und die Klemenskapelle anschauen, bevor man auf dem Eselspfad aus dem Morgenbachtal auf die Rheinhöhen aufsteigt.
Dieser teils geländergesicherte Pfad führt auf und ab bis zum Schweizerhaus, einer Ausflugsgaststätte, mit einem großartigen Ausblick. Der Rhein bildet das vierte und größte Durchbruchstal, wenn man den geologisch aus Quarzit aufgebauten Taunus als Fortsetzung des Soonwaldes ansieht. Zuvor kann man die zinnengekrönte, im romantischen Stil wiederaufgebaute Burg Rheinstein besuchen, deren Zugbrücke nur wenige Schritte unterhalb des Soonwaldsteiges liegt.
Durch das enge Kerbtal des Poßbaches und vorbei am Aussichtspunkt Damianskopf wird das Forsthaus Heiligkreuz erreicht. Hier lohnt es sich, etwas vom Weg abzuschweifen. Entlang eines Erlebnispfades warten eine Hängebrücke, ein freigelegter römischer Gutshof und ein Mammutbaum im forstbotanischen Garten auf Besucher. Auch ein Abstecher in die Kreuzbachklamm, den tief eingeschnittenen, steilen Unterlauf eines Baches, ist empfehlenswert.
Der Steig fällt nun nach Bingen sanft ab und gewährt noch manchen Ausblick auf das Rheintal bei Assmannshausen. Am Prinzenkopf steigt ein Pfad steil hinab, der die Wanderer bis vor die Eingangstür der Jugendherberge führt. Nun sind noch wenige hundert Meter durch den Stadtteil Bingerbrück zurückzulegen, bis man am Ende des Soonwaldsteigs, im Park am Mäuseturm, angelangt ist. Dieser ist direkt neben dem Binger Hauptbahnhof gelegen. Vor der Heimreise bleibt jedoch noch genügend Zeit um über die Nahebrücke nach Bingen, zur Altstadt mit der Burg Klopp, zur Drususbrücke oder zum Rochusberg zu wandern.